Chronik

Blasmusik in Oberelchingen gibt es nicht erst seit 1957. Die Musik, und insbesondere die Blasmusik, hat in Oberelchingen eine alte Tradtition, die bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht.

Aus der Chronik des zu dieser Zeit amtierenden Pfarrers, Daniel Seuberth, ist nachzulesen, dass bereits viele Jahre vorher Blasmusik gespielt wurde.

Seit 1806 war kein Organist mehr in der Kirche. Am 26. November 1808 übernahm Pater Anton Berger die Stelle eines Organisten. Er erhielt dafür 42 Gulden. Zugleich hieß es, dass sämtliche Musikinstrumente und Musikalien, die vom hiesigen Musikchor nach Dillingen abgeliefert werden mussten, von dort zurückerstattet werden würden. Doch es kam nur weniges zurück, wie z.B. 1 Violon und einige andere fast unbrauchbare Instrumente. Es wurden dann für den Musikchor zwei neue Hörner für 22 Gulden angeschafft.

 

Leider sind über die musikalischen Aktivitäten der Musiker nur sehr spärliche Unterlagen vorhanden. Im Jahr 1870 spielte die Kapelle nach uns zur Verfügung stehenden Unterlagen in folgender Besetzung:

 

  • 3 Tromba ES
  • 1 Piston B
  • 1 Flügelhorn B
  • 1 Bombardon
  • 1 Althorn B

 

Kapelle 1892
v.l.n.r.: Georg Hiller; Matthias Mühleisen; Matthias Hiller;
Josef Seitz; Johann Meier; Eugen Eisenlauer

 

Zu dieser Zeit hatte M. Baumann, Hauboist beim 12. Inf.-Regiment in Neu-Ulm, die Leitung inne. Jeder Musikant hatte ein handgeschriebenes Notenbuch, welches 68 Musikstücke wie z.B. "Nürnberger Carnevalsmarsch" oder "Trompeter von Säckingen" enthielt. Diese Notenbücher befinden sich noch in Oberelchingen.

1875 übernahm der Lehrer Pius Hurler die Leitung und Ausbildung der Kapelle. Er komponierte selbst Messen, Lieder und Musikstücke, insbesondere für Kirchenfeste. Noch heute wird sein Pange Lingua an Fronleichnam gesungen und von der Blaskapelle gespielt.

 

1878 kaufte Pfarrer Seuberth der Kapelle ein Violon und, um die Kirchenmusik zu fördern, zwei neue Klarinetten. Diese wurden von Adler, Bamberg, dem berühmtesten Instrumentenmacher der Gegenwart geliefert und kosteten 42,-- Mark pro Stück.

Lehrer Hurler und seine Kapelle spielten bei allen kirchlichen Festen wie z.B. Passion, Auferstehungsfeier, Fronleichnam und Hoher Umgang. Auch die gesellschaftliche Unterhaltungsmusik wurde von ihm gepflegt und fleißige Probenbesuche wurden verlangt. Ganz besonders aber widmete er sich der musikalischen Ausbildung seiner Schüler und der Dorfjugend.

Wie lange Pius Hurler in Oberelchingen tätig war, ist nicht mehr genau festzustellen. Im Jahre 1885 oder 1886 übernahm der von ihm ausgebildete Matthias Hiller die Leitung der Kapelle. Matthias Hiller war der Großvater von Josef Hiller sen., welcher ebenfalls mehr als 50 Jahre in Oberelchingen aktiv in der Kapelle mitgespielt hat, und der Urgroßvater von Josef Hiller jun., welcher heute in der Kapelle die Tuba bläst. Namen von weiteren mitspielenden Musikern werden in den vorhandenen Chroniken sehr wenig genannt.

Bei Besuchen anderer Kapellen in Bühl, Langenau, Pfaffenhofen, Dornstadt usw. mussten die Wegstrecken in beiden Richtungen zu Fuß zurückgelegt werden. Von einem Auftritt am 16. Juli 1882 in der Langenauer Fruchtschranne liegt uns noch das Programm vor. Zusammen mit dem Liederkranz Langenau veranstaltete die "Ober-Elchinger-Trompeter-Musik", wie die Kapelle damals genannt wurde, eine "Musikalische Produktion".

 

Unmittelbar nach Ende des ersten Weltkrieges begann Matthias Hiller mit dem Neuaufbau der Kapelle und gründete die Kapelle "Lyra". Diese nahm 1924 am Musikfest in Neu-Ulm teil und erreichte einen 6. Platz.

 

Am 26.12.1925 wurde im Gasthaus "Krone" in Leibi die Kapelle "Eintracht" gegründet. Ludwig Weigel, Kapellmeister aus Gmünd, wurde der Dirigent.

 

1928 schlossen sich die beiden Kapellen zur "EINTRACHT" OBERELCHINGEN zusammen.

 

Kapelle 1928
Musikkapelle "Eintracht" Oberelchingen 1928

 

Somit wurde bereits 1928 der Name für den heutigen Verein vorgegeben. Dirigent blieb weiterhin Ludwig Weigel.

Noch im selben Jahr erreichte die "Eintracht" Oberelchingen einen 1-A-Preis beim Musikfest in Au. Zu dieser Zeit hatten die Musiker Böck, Seitz, Wann, Hiller und Angele einen guten Namen bei allen Kapellen der Nachbarschaft.

 

1933 löste sich im Zuge der damaligen politischen Ereignisse die Kapelle auf. Trotzdem fanden sich Musiker zusammen, um bei besonderen Gelegenheiten den Weiterbestand der Oberelchinger Bläser zu dokumentieren.

1946 begann Josef Hiller sen. mit der Neuzusammenstellung und Leitung einer Kapelle. Oberelchingen verfügte damit wieder als eine der ersten im Landkreis über eine Musikkapelle. Das 1. Bezirksmusikertreffen des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes fand 1950 im Bräuhaus in Oberelchingen statt.

 

Kapelle 1949
Musikkapelle "Eintracht" Oberelchingen 1949

 

1952 übernahm Hans Wanner, welcher schon viele Jahre in der Kapelle mitspielte, die Leitung. Nach den vorliegenden Unterlagen spielte die Kapelle in den Jahren 1954/1955 in folgender Besetzung:

  • Johann Wanner, Dirigent, Bariton
  • Emmerich Wenisch, Flügelhorn
  • Anton Gnann, Trompete
  • Eugen Hiller, Flügelhorn
  • Josef Hiller, Trompete
  • Willibald Angele, Tenorhorn
  • Josef Seitz sen., Basstrompete
  • Josef Seitz jun., Posaune
  • Matthias Böck, Klarinette
  • Franz Popp, Pauke
  • Johann Böck, Bass
  • Johann Beer, Klarinette
  • Karl Gnann, Klarinette
  • Ludwig Flitsch, Bass
  • Josef Glöckle, Schlagzeug
  • Edwin Beer, Posaune
  • Konrad Fetzer, Es-Horn

 

Kapelle 1954
Musikkapelle "Eintracht" Oberelchingen 1954

 

In den Jahren 1955 - 1957 hatte die Blaskapelle schwere Zeiten zu überstehen. Todesfälle und der Wegzug von Musikern brachte die Kapelle in arge Bedrängnis und ohne Aushilfen konnte die Kapelle nicht mehr auftreten. So konnte es nicht weitergehen.

Der damalige Bürgermeister, Konstantin Vidal, lud zu einer am 23.11.1957 stattfindenden Bürgerversammlung ins Gasthaus "Krone" ein, um über den Fortbestand der Blaskappele zu beraten. Anwesend waren u.a. der Vorstand der Blaskapelle "Eintracht" Oberelchingen, Herr Josef Seitz, sowie die Gemeinderäte und die Vorstände von anderen Oberelchinger Vereinen.

Auf dieser Bürgerversammlung erklärten sich 22 junge Männer spontan bereit, ein Musikinstrument zu erlernen. Um den Musikern und den neu hinzugekommenen Jungmusikern ideell und finanziell einen Rückhalt zu geben, regte Josef Seitz, Vorstand der noch bestehenden Kappelle an, einen MUSIKVEREIN zu gründen.

 

Gründungssitzung Protokoll
Niederschrift der Gründungsversammlung 23. November 1957

 

Der Gedanke wurde von den Anwesenden sofort aufgegriffen und in die Tat umgesetzt. Die Gründungsversammlung fand noch am gleichen Abend statt und 47 der Anwesenden trugen sich sofort in die offen gelegte Mitgliederliste des gegründeten Musikvereins ein. Die Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorstand Josef Seitz
2. Vorstand Hans Grmela
Schriftführer Johann Bayer
Kassier Rudolf Fröhle
Vereinsdienste Eugen Hiller
Aktiver Beisitzer Franz Matt
Aktiver Beisitzer Hermann Götz
Passiver Beisitzer Norbert Brandecker
Passiver Beisitzer Karl Knill

 

Die musikalische Leitung der Kapelle und die Ausbildung des Nachwuchses wurde dem Musikmeister Xaver Eichner übertragen. Die Aufnahmegebühr betrug seinerseits 0,50 DM/Mitglieder und der Mitgliedsbeitrag belief sich auf 4,-- DM pro Jahr. Bis zum 1. Dezember 1957 haben sich insgesamt 65 Mitglieder eingeschrieben, die auch offiziell als Gründungsmitglieder gelten, u.a. auch:

Bahle Walter Gnann Anton Ottmar Fritz
Bayer Johann Gnann Karl Plebst Walter
Beer Edwin Gnann Josef Plebst Max
Beer Johann Götz Hermann Popp Franz
Beer Wilhelm Hiller Eugen Rösch Josef
Beer Johann sen. Hiller Helmut Schmid Franz
Böck Matthias sen. Hiller Josef sen. Schmid Hilmar
Brecht Lorenz Holl Matthias Seitz Josef
Dehm Johann Koch Helmut Seitz Josef jun.
Fetzer Konrad Koch Fritz sen. Steck Andreas
Fetzer Josef sen. Mader Ludwig Tögel Hans
Flitsch Ludwig Mader Manfred Vidal Konstantin
Frey Anton sen. Matt Franz Wanner Johann sen.
Fröhle Rudolf Mayer Georg Wiedersatz Georg

 

Am 06.02.1958 hat der gegründete Musikverein seinen ersten Musikerball in den Klosterbräustuben abgehalten. Und auf der 1. Generalversammlung am 19. April 1958 traten die Jungmusiker erstmals öffentlich mit zwei von Musikmeister X. Eichner komponierten Musikstücken auf. Die Zuhörer waren von den Darbietungen der Jungmusiker so begeistert, dass der "Kronenmarsch" des öfteren wiederholt werden musste.

Bei dieser Generalversammlung wurde die Satzung des Vereins den Mitgliedern vorgetragen und von diesen einstimmig angenommen. Gleichfalls wurde auf dieser Sitzung der Vorstand Josef Seitz für seine 40-jährige aktive Tätigkeit im Dienste der Volksmusik mit der goldenen Ehrennadel geehrt. Die Ehrung übernahm damals Herr Mareis, Bezirksleiter des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes.

 

An der am 09. April 1960 stattgefundenen Generalversammlung konnte eine stattliche Mitgliederzahl von 214 Personen bekannt gegeben werden. Anton Gnann wurde zum neuen Vorstand gewählt, da Josef Seitz sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen musste.

 

Während der Amtszeit von Anton Gnann wurden Uniformen für die gesamte Kapelle angeschafft und ein Probelokal gebaut. Die Gesamtkosten der Beschaffung dieser Uniformen beliefen sich auf ca. 7.400,-- DM, wobei eine Selbstbeteiligung in Höhe von 50,-- DM pro Person von den Aktiven bezahlt werden musste.

Die musikalische Leitung hatte weiterhin Xaver Eichner. Sein Stellvertreter war Hans Wanner, der oft einspringen musste, weil Dirigent Eichner auswärts wohnte und kein eigenes Fahrzeug besaß.

Ab 1964 übernahm dann Edwin Beer die musikalische Leitung des Musikvereins.

 

Umzug 1962
Umzug unter der Leitung von Edwin Beer

 

Unter seiner Führung erreichte die Kapelle im selben Jahr beim Bundesmusikfest in Schwabmünchen einen 1. Rang.

 

Kapelle

 

In dieses Jahr fiel dann auch der Bau des neuen Probelokals beim Gasthaus "Krone". Bis dato fanden die Proben im alten Rathaus statt. Der Wirt vom Gasthaus "Krone", Herr Josef Rösch, hatte ein Einsehen mit diesem nich befriedigenden Zustand und gab den Musikern die Möglichkeit, sich durch einen Anbau beim Schlachthaus in seinem Garten einen ständigen Proberaum zu schaffen. Mit der tatkräftigen Hilfe der Mitglieder und der Unterstützung der Elchinger Geschäftsleute konnte der Proberaum noch im selben Jahr und in eigener Regie erstellt werden.

In diesem Raum - allgemein als Musikerheim bezeichnet - fanden die Proben bis 1984 statt. Danach mussten die Proben wieder in den großn Saal des alten Rathauses verlegt werden, da das Musikerheim für die Kapelle zu klein geworden ist.

1966 gab es wieder einen Vorstands- und Dirigentenwechsel. Bei der Generalversammlung wurde Josef Hiller zum 1. Vorsitzenden gewählt und im November 1966 übernahm Helmut Kossick die musikalische Leitung der Kapelle. Unter dessen Leitung erreichte die Kapelle 1967 in Schießen und 1969 in Unterelchingen in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung.

Nachdem Josef Hiller 1969 für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand, wurde Bernhard Brüstle zum 1. Vorstand gewählt.

 

1970 wurde erstmals eine Oberelchinger Festwoche abgehalten, bei welcher "100 Jahre Blasmusik in Oberelchingen" gefeiert werden konnte. Sie fand statt vom 26.06. - 05.07. und endete mit einem Festumzug, an welchem 16. Musikkapellen teilnahmen.

 

Im Jahre 1973 übernahm dann Erhard Stosch die musikalische Leitung der Kapelle und die Ausbildung des Nachwuchses, wobei er lange Zeit durch den Ehrendirigenten Johann Wanner tatkräftig unterstützt wurde. Die theoretische Ausbildung wurde seinerzeit durch Magnus Zeller mit übernommen. Unter Stosch spielte die Kapelle dann in der Oberstufe und erreichte hier bei den Wertungsspielen jeweils einen 1. Rang mit Auszeichnung oder mit Belobigung.

 

Kapelle 1975
Musikverein "Eintracht" Oberelchingen 1975

 

Für den Erhalt und die Pflege der musikalischen Tradition wurde dem Musikverein "Eintracht" Oberelchingen im Jahr 1977 durch den damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel die "Pro-Musica-Plakette" verliehen.

Am 29.09.1977 wurden von der Kapelle Musikaufnahmen für die Schallplatte zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde Oberelchingen gemacht.

 

Nach 9-jähriger Amtszeit stellte sich Bernhard Brüstle für eine neue Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung.

Bei der Generalversammlung im Jahr 1978 wählten die anwesenden Mitglieder Adam Gintner zum neuen 1. Vorstand.

 

1978 löste ein dunkelblaues Sakko, graue Hose, Hemd, Krawatte und Socken die vorherige Uniform ab. Dies kostete seinerseits 216,-- DM pro Musiker. Auch hier musste eine Selbstbeteiligung in Höhe von 40,-- DM von den einzelnen Musikern erbracht werden.

 

Im Jahre 1981 erhielt die Kapelle die heutige Tracht. Sie ist nach einem Vorbild aus dem Langenauer Heimatmuseum geschaffen worden und war Ergebnis langer, intensiver und zeitraubender Recherchen und Vorbereitungen. Die Mädchentrachten nähten über den Winter 1981/82 Musikerfrauen nach alten Vorlagen.

 

Tracht 1981
Die Tracht des Musikvereins "Eintracht" Oberelchingen (A)

 

Ohne die tatkräftige Mithilfe unserer Mitglieder Karl-Heinz Teufel und Hermann Götz - um nur zwei namentlich zu nennen - denen nichts zuviel war, wenn es um das Aufstöbern von alten Vorlagen ging und ohne Unterstützung unserer passiven Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins, der Elchinger Geschäftsleute sowie der Gemeinde wäre dieses Vorhaben finanziell nicht bewältigen gewesen.

Nicht zuletzt aufgrund dieser Tracht war es den Aktiven möglich, bereits mehrere Male am Oktoberfest, Trachten- und Schützenumzug in München teilzunehmen.

 

Ungarn 1985
Konzertreise Ungarn 1985

 

Die erste größere Konzertreise führte den Musikverein "Eintracht" Oberelchingen 1985 nach Ungarn in das Gebiert um Fünfkirchen zu den dortigen Ungarndeutschen. Unvergesslich sind diese Tage einschließlich der Teilnahme am großen "Schwobenball".

Bereits zwei Jahre später, über Pfingsten 1987, waren die Oberelchinger wieder in Fünfkirchen, Harkany und Somberek in Ungarn. Zu unserem Bezirksmusikertreffen 1988 waren dann auch erstmalig Gruppen aus Ungarn mit dabei.

1985 durfen wir den Landkreis Neu-Ulm beim Schwabentag in Berlin vertreten.

 

Am 26.02.1986 gab es wieder einen Dirigentenwechsel. Hans-Jürgen Tichy aus Arnegg übernahm mit neuem Schwung die musikalische Leitung der Kapelle. Viel Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen gab es nicht und bereits am 7. Juni 1986 erreichte die Kapelle unter dem neuen Dirigenten beim Wertungsspiel in Pfaffenhofen in der Oberstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung. In Unterelchingen 1987 konnte diese Leistung wiederholt werden.

 

Kassettenaufnahme Kassettenaufnahme 2
Musikkassettenproduktion 1988

 

Zum Bezirksmusikertreffen 1988 wurde dann unsere erste, eigene Musikkassette aufgenommen, die bei unseren Zuhörern großen Anklang gefunden hat. Zu der Zeit hatte der Verein eine stattliche Zahl von 327 Mitgliedern, davon waren 68 aktive und 259 fördernde Mitglieder.

 

Kapelle 1988
Musikverein "Eintracht" Oberelchingen 1988

 

Über verschlungene Wege durch die Oberelchinger Basketballer wurden 1988 freundschaftliche Bande mit der Musikkapelle "Harmonie Varrains Chace" aus Saumur in Frankreich geknüpft. In den folgenden Jahren unternahm man mehrere Konzertreisen nach Saumur. Und 1990 besuchte uns die Harmonie Varrains Chace für vier Tage zum ersten Mal in Oberelchingen.

 

Frankreich 1 Frankreich 2 Frankreich 3
Konzertreise Saumur 1988

 

Auch kam die Kapelle 1991 zum ersten Mal in die neuen Bundesländer nach Neuwiese bei Hoyerswerda. Dort wurden viele Freundschaften in feucht-fröhlicher Runde geknüpft.

1992 fand eine weitere Konzertreise nach Saumur statt und im Juli spielte die Kapelle beim Weltwirtschaftsgipfel in München. Im Laufe der Jahre wurden die Freundschaften mit Saumur sowie auch mit Neuwiese durch mehrmalige gegenseitige Konzertreisen und Besuche gefestigt.

 

Weltwirtschaftsgipfel
Der MVO beim Weltwirtschaftsgipfel 1992 in München

 

1996 gab dann Adam Gintner das Zepter nach 18 Jahren 1. Vorstand und 24-jähriger Tätigkeit in der Vorstandschaft an Wolfgang Pfeifer ab. Im selben Jahr schlossen sich die Jugendkapellen des Musikvereins Thalfingen, der Blaskapelle des KSV Unterelchingen und unsere Jugendkapelle zu einer großen Jugendkapelle Elchingen zusammen. Jede einzelne Jugendkapelle konnte aufgrund der wenigen Jungmusiker auf kurz oder lang nicht mehr überleben. Die Leitung über die Jugendkapelle Elchingen übernahm Achim Götz, welcher die Jugendkapelle seither mit großm Engagement und Erfolg leitet.

 

1997 wurde dann die 2. Musikkassette bzw. CD aufgenommen, welche ebenfalls ein großer Erfolg wurde.

 

Aufgrund steigender Schülerzahlen musste der Probenraum zu einem Klassenraum für die Grundschule umgebaut werden - somit stand die Kapelle wieder ohne Proberaum da. Es wurden seit längerem Pläne dahingehend geschmiedet, dass der alte Stadel beim Klosterbräu für unsere Bedürfnisse renoviert und ausgebaut wird.

Diese Pläne wurden dann konkretisiert und in die Tat umgesetzt. Der 29.01.2000 war für unseren Verein dann ein besonderer Tag. Es fand unsere 1. Probe im neuen, eigenen Probenraum statt. Nach über 20 Jahren Kampf mit der Gemeinde Elchingen hat unser Verein und vier weitere Vereine ein eigenes Vereins- und Probelokal erhalten. Das Konstantin-Vidal-Haus. Es wurde von der Gemeinde mit Hilfe der Vereine in vielen Stunden Eigenleistung erbaut. Dafür dürfen die Vereine 30 Jahre die Probenräume kostenfrei nutzen.

Während dieser Planungs- und Bauphase wurden unsere Proben in der Aula der Hauptschule abgehalten.

 

1998 feierte der Musikverein sein 40-jähriges Jubiläum im Zuge eines großen Bezirksmusikfestes mit Wertungsspielen nach. Und auch hier waren unsere Freunde aus Frankreich mit dabei.

 

BZM 1998
Bezirksmusikertreffen in Oberelchingen 1998

 

1999 nahm der Verein zum ersten Mal als Vertreter des Landkreises Neu-Ulm am Blasmusikfest in Helbra im Mansfelder Land (Sachsen) teil. Es sollte ein bayrischer Abend musikalisch gestaltet werden, welcher ein sehr großer Erfolg wurde und so manche spätere Einladung nach Helbra nach sich zog.

Regelmäßige Besuche und Gegenbesuche unserer französischen Freunde sowie kirchliche Auftritte, Teilnahme an Umzügen und diverse alljährliche Konzerte bildeten einen wesentlichen Teil des Jahresplanes im Verein. Auch immer wieder stattfindende Besuche in Helbra standen auf dem Programm.

 

2004 wurde dann der 2. Bauabschnitt des Konstantin-Vidal-Hauses, der Saal des Elchinger Kulturhauses, fertig gestellt. Von nun an können die Vereine ihre Konzerte und Veranstaltungen in einem schönen Saal in Oberelchingen durchführen und müssen nicht wie in der Vergangenheit in die Turnhalle der Hauptschule oder andere Säle ausweichen.

 

Nach 9-jähriger Tätigkeit übergab dann Wolfgang Pfeifer im März 2005 sein Amt als Vorstand an Richard Götz. Der wiederum nach ca. 1,5 Jahren in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung 2006 die Vorstandschaft an Ulrich Vogt weiterreichte.

 

Zum Jahresende 2006 trennten sich Hans-Jürgen Tichy und der Musikverein nach über 20 Jahren erfolgreichen Jahren. Aufgrund seines überduchschnittlichen Einsatzes und seiner musikalischen Kreativität wurde er zum Ehrendirigenten ernannt.

 

Hans-Jürgen Tichy
Ehrendirigent Hans-Jürgen Tichy

 

Innerhalb weniger Wochen konnte bereits ein Nachfolger gefunden werden. Seit Februar 2007 dirigiert der 1976 in der Ukraine geborene Oboist Vasyl Zakopets den Musikverein.

 

Feste Termine in unserem Jahreskalender sind seit über 25 Jahren das Elchinger Herbstkonzert. Eine Veranstaltung aller drei Elchinger Musikvereine sowie das seit über 20 Jahre bestehende vorweihnachtliche Konzert mit dem Männergesangsverein und dem Kirchenchor Oberelchingen in der Klosterkirche. Im Frühjahr 2005 haben wir eine fast vergessene Tradition wieder aufleben lassen. Wir veranstalteten unser 1. Bockbierfest im Saal des Konstantin-Vidal-Hauses.

 

Aus den Anfängen von 1957 heraus mit 47 Mitgliedern zählt der Verein heute immerhin über 500 Mitglieder. Diese teilen sich auf in 383 fördernde und 126 aktive Mitglieder. Von diesen 126 Aktiven sind 84 unter 18 Jahren.

 

Die Tatkraft seiner Vorstände, Dirigenten und Vorstandschaft sowie der Idealismus und die Liebe zur Musik seiner Musiker haben den Verein geformt, gefestigt und auf seinen heutigen Stand geführt. Nur eine gegenseitige verständnisvolle Zusammenarbeit kann Erfolg bringen.

 

"EINTRACHT", der Name des Vereins, soll auch weiterhin unser Leitmotiv sein.

Kapelle 2010